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Recyclingpapier mit vielen Vorteilen

Online-Druckereien haben mittlerweile Recycling oder Naturpapier in ihr Angebot aufgenommen und bieten verschiedene Marketingmaterialien daraus an.
CEWE-PRINT.de | 16.08.2017
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Papier bestimmt unseren Alltag. Jeden Tag druckt ein deutscher Arbeitnehmer laut Umwelt Bundesamt durchschnittlich 25 Seiten Papier aus – das ergibt im Jahr rund 5.700 Seiten. Der allgemeine Verbrauch von Papier ist in Deutschland innerhalb der letzten fünf Jahre um 700 Prozent gestiegen und liegt derzeit bei 225 Kilogramm pro Person im Jahr. Um den weltweiten Holzabbau einzudämmen und den ökologischen Fußabdruck zu mindern, lohnt es sich daher für Unternehmen Recyclingpapier zu verwenden. Wie genau dieses hergestellt wird und welche ökologischen Vorteile es gegenüber Papier aus Frischfasern hat, erläutert Marie Mammen, Marketing Managerin bei Cewe-Print.de.

Blaue Tonne und Deinking-Verfahren – erste Schritte des Recyclingprozesses

Über 73 Prozent des Altpapiers in Deutschland wird wieder zu nutzbarem Papier verarbeitet. Damit das geschieht, muss das Altpapier zunächst in blauen Tonnen gesammelt und anschließend in einem Recyclingwerk sortiert werden. Aus dem Altpapier können verschiedene Produkte entstehen, wie Hygienepapier und Karton aber auch graphisches Papier für Zeitungen oder andere Druckerzeugnisse. Da für graphisches Papier jedoch keine braunen Fasern aus Kartonage verwendet werden können, werden Kartons vorab separiert. Sie werden erneut zur Herstellung von Karton oder Wellpappe benutzt.

In einem nächsten Schritt werden im sogenannten Deinking-Verfahren Druckfarben und Fremdkörper wie Tackernadeln vom Papier entfernt. Das ist der Kernprozess des Recyclings. Dabei wird das Papier zunächst mechanisch in kleine Fetzen geteilt und durch das Hinzufügen von Wasser zu einem Faserbrei verwandelt. Dieser Altpapierbrei wird anschließend durch die Hinzugabe verschiedener Chemikalien wie Natronlauge oder Tenside gereinigt. Mit dem entstehenden Schaum können auch ausgelöste Farbteilchen abgetragen werden. Die beim Deinking verwendeten Säuren und Laugen sind weniger umweltschädlich als Chemikalien, die zur Zellstoffgewinnung für Frischfaserpapier eingesetzt werden.

Bleichen und Aufrollen – Fertigstellung des Recyclingprozesses

Nach dem Deinking-Verfahren wird der Faserbrei gebleicht, damit das spätere Papier nicht nach einiger Zeit vergilbt. Durch das Glätten auf Bahnen, Trocknen und Aufrollen, entsteht aus dem Brei anschließend das Recyclingpapier. Das Material ist jedoch nicht beliebig oft recycelbar: Nach fünf bis sieben Recycling-Vorgängen werden die einzelnen Fasern zu kurz und brüchig und geben dem Papier nicht mehr genug Reißfestigkeit und Stabilität. Deswegen werden – um den Recyclingkreislauf aufrecht zu erhalten – dem Altpapier immer wieder Frischfasern hinzugegeben.

Für die Gewinnung von Recyclingpapier wird unter anderem aufgrund des geringeren Aufwands beim Bleichen im Vergleich zur Frischfasergewinnung nur die Hälfte an Energie und zwischen einem Siebtel bis einem Drittel der Wassermenge benötigt. Auch werden Wälder geschont, da weniger Holz gerodet werden muss. Der Kauf von einem Paket Papier mit 500 Blatt (2,5 Kilogramm) in Recyclingqualität etwa spart 5,5 Kilogramm Holz. Zudem kann Abfall vermieden werden, da Altpapier nicht auf Deponien entsorgt werden muss. Recyclingpapier lässt sich genauso gut archivieren, wie Papier aus frischen Holzfasern. Zudem ist es in 70er und 80er Weiße fünf bis zehn Prozent billiger als vergleichbare Primärfaserpapiere. Recyclingpapier mit 90er Weiße ist ungefähr gleich teuer wie Papier aus Primärfasern, nur die 100er Weiße kostet etwa zehn Prozent mehr.

Umwelt und Marketing – Vorteile durch Recyclingpapier

Recyclingpapier bietet sich nicht nur aus ökologischer Sicht für Unternehmen an: Auch beim Marketing bietet die Verwendung von Recyclingpapier entscheidende Vorteile und ermöglicht es Unternehmen in einem guten Licht zu erscheinen. Früher gängige Vorurteile wie eine gelbliche Farbe der Papiere und eine weniger lange Archivierungsdauer konnte das Recyclingpapier schon lange ausräumen. Hochwertige Druckerzeugnisse lassen sich mit entsprechendem Recyclingpapier ebenso gut erreichen, wie mit Papier aus Frischfasern. Sie können sich ebenso edel anfühlen und ein gutes haptisches Erlebnis bieten, wie Frischfaserpapier. Auch die Nachfrage wird immer stärker: Viele Online-Druckereien haben mittlerweile Recycling oder Naturpapier in ihr Angebot aufgenommen und bieten verschiedene Marketingmaterialien daraus an.